Stichwort:

Teilhabe

68 Beiträge mit dem Stichwort

Von Bettina Heinrich (2016)

Kunst oder Sozialarbeit? Eckpunkte eines neuen Beziehungsgefüges zwischen Sozialer Arbeit und Kulturarbeit

Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der Frage „Ist das Kunst oder Soziale Arbeit?“ auseinander, indem er aktuelle Projekte, Programme und Konzepte sichtet. Einerseits lässt sich eine wachsende Vielfalt an kulturellen Ausdrucksformen (mit neuen Teilhabeansprüchen) und eine weitere ‚Demokratisierung des Ästhetischen’ feststellen. Andererseits ein neues, erweitertes soziales Mandat der Kultureinrichtungen, Kulturpolitik und Kulturellen Bildung sowie ein neues, erweitertes kulturelles Mandat der Sozialen Arbeit. Das Ergebnis ist eine wachsende Vielfalt an Aktivitäten in einem Feld irgendwo zwischen Kultur, Sozialer Arbeit und Bildung. Kunst und Soziale Arbeit scheinen im Hinblick auf die Kooperationspraxis und AdressatInnen der Projekte mehr denn je miteinander verbunden zu sein.

Von Eva Krebber-Steinberger (2016)

Inklusion braucht einen Perspektivwechsel – Dimensionen gelingender inklusiver musikkultureller Bildung

Theorien und Konzepte zur Inklusion sind seit Jahren Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen, in denen sich die Inhalte und Formulierungen deutlich voneinander unterscheiden und aus den diversen Perspektiven bereits dargestellt und diskutiert wurden. Inklusion ist in jedem Fall ein Prozess, der sich auf alle Menschen und damit auch auf ihre potenziell gleichberechtigten Zugänge zu künstlerischen Bildungsprozessen bzw. ihre Teilhabe an kulturellen, künstlerischen Projekten bezieht, und als gesamtgesellschaftliche Aufgabe über die gesamte Lebensspanne zu verstehen ist.

Von Christian Helbig (2016)

Partizipation und Kulturelle Medienbildung in einer digitalen Medienwelt

Teilhabe bedeutet für Kinder und Jugendliche heute Teilhabe an digitaler Kommunikation. Insbesondere mobile Medien prägen sie in ihrer Identitätsentwicklung und bieten ihnen Orientierung im Prozess des gesellschaftlichen Wandels. Dabei sind Heranwachsende mit Herausforderungen, Unsicherheiten und Zumutungen konfrontiert, die in Bildungsprozessen deutlicher berücksichtigt werden müssen. Im Kontext von digitalen Ungleichheiten und einer zunehmenden Datafizierung aller Lebensvollzüge ist zukünftig vor allem eine Kulturelle Medienbildung verstärkt erforderlich.

Von Max Fuchs (2015)

Partizipation als Reflexionsanlass

„Teilhabe als Menschenrecht“, „Teilhabe und Teilgabe“, „Teilhabe als Methexis“, „Gründe für Teilhabe“, „verschiedene Teilhabeformen“, „Partizipation zwischen Pädagogik und Politik“, „Partizipation und die Ambivalenz der Gleichheit“, „Partizipation und Überforderung" sind acht von zwölf Zwischenüberschriften, die Fuchs als relevante Punkte zur Erörterung von Theorie, Konzeption und Geschichte des Partizipationsbegriffs reflektiert und mit denen man sich auseinandersetzen sollte, wenn man die „Pathosformel“ Partizipation in der praktischen Arbeit verwendet.

(2015)

Mit Medien leben und lernen – Medienbildung ist Gegenstand der Kinder- und Jugendhilfe!

Die Teilhabe junger Menschen an der Gesellschaft ist heute von medialer Teilhabe nicht mehr zu trennen. Digitalisierung und Mediatisierung prägen die Lebenswelten nicht nur nachhaltig, sie verändern auch Kommunikations- und Aushandlungsprozesse und damit den Rahmen, in dem Kinder und Jugendliche ihre altersspezifischen Entwicklungsaufgaben und ihre Identitätsarbeit meistern. Die AGJ fordert daher eine medienreflexive Kinder- und Jugend(hilfe)politik, die die Befähigung zur kompetenten Nutzung digitaler Medien als Grundlage für Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Teilhabe in den unterschiedlichen Feldern der Kinder- und Jugendhilfe verankert.

Von Hanne Seitz (2015 / 2013)

Modi der Partizipation im Theater: Zuschauer bleiben, Publikum werden, Performer sein...

Partizipation ist das Zauberwort, mit dem sich Theaterhäuser landauf landab neue Inhalte, neue Formate und neues Publikum „zumuten“. Sie entdecken, dass das Schauspiel gesellschaftliche Praxis nicht nur darstellen kann, sondern selbst eine Form gesellschaftlicher Praxis ist. Theater versammelt einander Fremde, macht differente Positionen erfahrbar und ermöglicht sogar nichtprofessionellen SpielerInnen, auf der Bühne zu spielen und eigene Geschichten zu erzählen. Die Menschen sollen nicht nur mental an dem theatralen Geschehen als ZuschauerInnen teilhaben, sondern sich mindestens als Publikum aktiv erleben, im besten Fall als AkteurInnen und PerformerInnen partizipieren.

Von Eckart Liebau (2015)

Kulturelle Bildung für alle und von allen? Über Teilhabe an und Zugänge zur Kulturellen Bildung

Der Text bildet eine Zusammenfassung einiger Aspekte der Publikation „Schön, dass Ihr das seid. Kulturelle Bildung: Zugänge und Teilhabe“, herausgegeben vom Rat für Kulturelle Bildung 2014. Problematisiert wird, wieso der Rechtsanspruch auf Teilhabe so schwer zu gewährleisten ist, welche strukturellen Rahmungen und individuellen Voraussetzungen hierfür nötig wären und welche Distinktionsmechanismen besonders wirkmächtig sind.

Von Kerstin Hübner (2015)

Der Sozialraum als Bildungslandschaft – Wie sozialraumorientierte Kulturelle Bildung zur Teilhabe befähigt

Stichwörter

„Sozialraumorientierung“ wird in der Kulturellen Bildung in letzter Zeit vermehrt dann angeführt, wenn es um das Ziel „mehr (kulturelle) Teilhabe“ geht. Kulturelle Bildung soll sich hierbei, ebenso wie Schulen, „in den Sozialraum öffnen“ und mit „sozialraumorientierten Partnern" kooperieren. Laut Wikipedia ist Sozialraumorientierung „die Bezeichnung für eine konzeptionelle Ausrichtung Sozialer Arbeit, bei der es nicht (wie traditionell) darum geht, Einzelpersonen mit pädagogischen Maßnahmen zu verändern, sondern Lebenswelten so zu gestalten und Verhältnisse zu schaffen, die es Menschen ermöglichen, besser in schwierigen Lebenslagen zurechtzukommen“. Diese Definition weist schon darauf hin, dass es bei dem Begriff um weit mehr als um die Einbeziehung nahegelegener bzw. vertrauter „Orte“ und „Institutionen“ geht.

Von Burkhard Hill (2014)

„Jamtruck“ - Mobile Musikangebote in der außerschulischen Kulturellen Bildung

"Macht eure Musik": Diesem Motto folgt das von der Stiftung Mercator geförderte Modellprojekt "jamtruck": Ziel ist es, Jugendliche ohne ausgeprägte Kenntnisse zum aktiven Musizieren in einem mit Proberaum und digitalem Aufnahmestudio ausgestatteten LKW namens "jamtruck" einzuladen,  eine Band zu gründen, ein eigenes Musikstück zu entwickeln und aufzunehmen. Angelehnt an die Idee einer "rollenden Musikschule" unterstützen fünf Musikpädagogen die Jugendlichen darin, die Musik, die sie selber gerne hören, spielen zu lernen. In dem vorliegenden Text wird das methodisch-didaktische Konzept des "jamtruck" vorgestellt, die Partizipationsmöglichkeiten für Jugendliche an der Gestaltung des "jamtruck" beschrieben und in einen bildungstheoretischen Kontext gestellt. Abschließend werden die Ergebnisse einer von der Hochschule München durchgeführten Evaluation des Modellprojektes präsentiert.

Von Jürgen Vogt (2014 / 2013)

Benachteiligung und Teilhabe im Kontext von Kultur- und Musikpädagogik

Der Beitrag klärt Begriffsverständnisse von Musik und Kultur und diskutiert, in welchem organisatorischen Rahmen und in welcher Weise Benachteiligung der pädagogischen Bearbeitung zugänglich ist. Anhand der drei Gerechtigkeitstheorien über Verteilungsgerechtigkeit (John Rawls), Verwirklichungschancen (Amartya Sen/Martha C. Nussbaum) und Anerkennungsgerechtigkeit (Axel Honneth/Iris Marion Young) macht der Autor deutlich, dass es nicht nur vorhandene Benachteiligungen im Medium der Musik zu bearbeiten gilt, sondern auch gesellschaftliche Pflicht ist, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, an musikalischen Praxen so teilzunehmen, dass diese Teil eines guten Lebens für alle werden können.